✔️  Qigong, Tai Chi, Tuishou (Push Hands) meistern - D-INFO Dr. Stephan Langhoff

Dr. Stephan Langhoff, geb. 1949, Lehrer-Ausbildung Tai Chi, Qigong, Push Hands: Artikel, DVDs, Block-Module, Treffen, Workshops, Meister

Tai Chi und Qigong Lernen mit Dr. Langhoff: DTB-Lehrerausbildung deutschland-weitFAQ zu Nils Klug (Tai-Chi-Studio Hannover), DDQT-Gütesiegel, ZPP, Standards Taijiquan PushhandsMein Ansatz Richtig Lernen und Lehren zielt auf effektive Potenzial-Entwicklung. Die fakten-basierte Methodik stellt innere Urteilskraft über Szene-Dogmen, Infotainment und Wunschdenken. Mein Lernziel "WISSEN-WOLLEN statt GLAUBEN-MÜSSEN") entwickelt Schlüssel-Kompetenzen wie Resilienz, Zutrauen und Life-Skills. Mein Konzept wird seit 1996 vom DTB-Verband deutschland-weit eingesetzt; es beruht auf über 50 Jahren Erfahrung. Ich habe bislang Schüler aus mehr als 40 Ländern unterrichtet und viele bis zum DTB-Ausbilder zertifiziert.

"WISSEN WOLLEN" statt "GLAUBEN MÜSSEN"

Spirituelles im Qigong, Tai Chi (Taijiquan)

DTB-Ausbilder Dr. Langhoff über Spiritualität im Qigong ( Chinesischem Yoga und Tai Chi ChuanDas spirituelle Erleben ist für mich als "Innere Kraftquelle" eine zentrale Dimension beim Praktizieren asiatischer Künste. Ich beschränke mich hier auf Tai Chi (Taijiquan) und Qigong (Chinesisches Yoga). Viele meiner Kollegen und Schüler erleben solche Seins-Erfahrungen, die ihnen einen vertieften Zugang zu ihrer inneren Welt eröffnen - ganz ohne "übliche Religiosität". Sie erleben ganz praktisch, wie sie eine stärkere Verbindung zum Leben selbst aufbauen. Sie werden ausgeglichener, belastbarer - und glücklicher! Diese tiefgreifende "SUNG-Entspannung" macht innere Potenziale spürbar und sie löst körperliche, geistige und seelische Blockaden. In diesem "Hier und Jetzt" nehmen sich viele wahr auf eine völlig neuartige Weise. All dies sind gemäß östlicher Kultur unerlässliche Schritte zum "Ziran", der höchsten Ursprünglichkeit, der der Mensch fähig ist.

Die spirituelle Seite östlicher Übungen gleicht dem Beschreiten eines langen Weges - und er beginnt immer mit dem berühmten "Ersten Schritt". Diese innere Entwicklung ist für viele Westler schwer zugänglich - und endet häufig in Sackgassen. Sie ist vergleichbar mit der Rückseite des Mondes; zwar ist sie nicht in Dunkelheit gehüllt, aber immer abgewandt vom irdischen Betrachter. Die westliche, auf Aristoteles basierende Weltsicht mit ihrer Subjekt-Objekt-Trennung erschwert hier die Gesamt-Schau und ein tieferes Verständnis. Dennoch braucht man dafür weder Gurus noch Missionale.

Ostliche traditionelle DAO-Philosophie wie beispielsweise "Tian-Di-Ren (Himmel-Erde-Mensch)" oder die "DAO-Kosmologie" bildet hier eine faszinierende Alternative zur christlichen Kultur, in der viele von uns aufgewachsen sind. Richtig verstanden ist dies keine Abgehobenheit oder "Meditation auf der Bergesspitze", sondern betrifft kleine Dinge wie Zufriedenheit, Dankbarkeit und das Aufgehen im täglichen Leben.

Der "spirituelle Anker" liegt im Sein und im Loslassen

Ich mochte auf meine gemachten spirituellen Erfahrungen in Meditation und Innerer Kampfkunst nicht verzichten - diese Erlebnisse sind eines der wertvollsten Güter, die man "haben" kann. Dennoch. so mahnten bereits die alten ZEN-Meister, sollte man sie auch wieder loslassen und nicht daran haften! Und genau dies ist auch mein Punkt: Tai Chi, Qigong und weitere Künste sollen im "Sein" verankert sein und nicht im "Haben".

Mit dieser Einsicht weise ich hin auf das "Primat des Übens" - es geht nicht um "Haben". Spirituelles wird geboren im Training und im "Alltagstransfer" und nicht durch Kopfwissen Die Anleitung eines erfahrenen Praktikers kann hier entscheidend weiterhelfen.

Tai Chi und Qigong als spirituelle Wege

Spiritualität meint ja generell etwas Ganzheitliches - die Einheit von Körper, Geist und dem was man als "Seele", "Sein" oder neudeutsch "Being" bezeichnet *. Kulturelle Wege des Ostens und Westens sind jedoch grundsätzlich verschieden - auch auf spirituellem Terrain.

Der Duden definiert Spiritualität als "Geistigkeit; inneres Leben, geistiges Wesen" als Gegenpol zum "Materiellen". Die östliche Traditione ist bekanntlich non-dualistisch geprägt. Meine Prämisse: Unabhängig von den Einzelheiten sollte man die kulturellen Anschauungen respektieren, indem man Unterschiede und Gemeinsamkeiten unvoreingenommen erforscht.

Zahllose kluge Köpfe haben wertvolle Beiträge geleistet zum besseren Verständnis östlicher spiritueller Dimensionen. Angefangen von den legendären Tao-Meistern wie Laotse bis hin zu Richard Wilhelm und seinen Übersetzungen und Kommentaren. Ich persönlich habe viel profitiert von Eugel Herrigels Erklärungen in seinem Buch "Zen in der Kunst des Bogenschießens".

Spirituell-energetische Hintergründe

Im Ursprungsland China bestehen seit altersher mehrere spirituell-kulturelle Strömungen, die sich gegenseitig durchdringen; in erster Linie zählen dazu Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus. Letztlich kreisen diese Denkschulen um eine existenzielle Frage, die auch vielen Westlern umtreibt: Wie lebt man in Harmonie und Gleichgewicht mit einer natürlichen Ordnung?

In den klösterlichen Traditionen des Wudang und Shaolin war das Üben fest integriert in die tägliche Routine. Es war untrennbar verbunden mit Meditation und oft auch mit dem Wunsch nach quasi übernatürlichen Fähigkeiten. Das Schlüsselwort ist "DAO", dennüber die wörtliche Bedeutung „Weg“ weist der Begriff auch hinaus auf spirituelle Dimensionen.


Esoterische Sehweisen der Taijiquan-Qigong-Szene

Mit meinen Artikeln zur Spritiualität möchte ich mich abgrenzen von esoterisch-okkulten Mantras der Taijiquan-Qigong-Szene. Ich habe häufig den Eindruck, man möchte in solchen Kreisen Halbverstandenes und Halbfertiges in den Westen eins-zu-eins übertragen. Dabei vermisse ich jegliche Selbstreflektion und Selbstzweifel - ganz wie wir es kennen von quasi-religiösen oder sekten-artigen Gruppierungen.

Heilslehren und Sekten

Viele Menschen sind auf der Suche nach Energie-Übungen, die auch spirituelle Komponenten beinhalten. Angesichts des gegenwärtigen Esoterik-Booms haben spirituelle Disziplinen mit den Weisheiten alter Meister Hochkonjunktur - und das gilt natürlich auch für "Qi-Phänomene" im Qigong und Tai Chi Chuan. Die Grenzen zu quasi-religiösem Okkultismus sind dabei oft nicht erkennbar.

Ich habe mich u. a. aus diesen Gründen von den Esoterik-Weltsichten meiner chinesischen Lehrmeistern distanziert. Ihre Deutungshoheit und Forderung nach Loyalität stoßen mich ab - ebenso wie Mantras auf "Traditionelles Yang-Taijiquan", wenn es dies gar nicht ist. Ich möchte kein "nützlicher Idiot" sein und ein "neues Mekka" gründen. Ich möchte auch keinen neuen chinesischen Namen bekommen und auf den WUDE-Moralkodex schwören - der ohnehin in der Praxis nur Schall und Rauch ist.

Spiritualität im Qigong / Chinesisches Yoga

Spirituelle Erfahrung assoziieren viele mit dem Betreiben von Yoga. Hierbei erinnere ich daran, daß das Qigong als "Chinesisches Yoga" technisch und historisch wichtige Bezüge aufweist zur indischen Ursprungsform.

Besonders Qigong-Praktizierende haben zum Spirituellen eine besondere Beziehung - diese Erfahrung mache ich immer wieder und viele werden mir beipflichten. Qigong wird häufig als "Chinesisches Yoga" bezeichnet. Diese sehr treffsichere Bezeichnung - Nomen Est Omen - fokussiert ja genau auf die Verbindung des Körperlichen zum Geistig-Seelischen. Vielleicht profitieren gerade deshalb auch so viele Yoga-Lehrende von meinen Fortbildungen.

Leider gibt es in China immer mehr Scharlatane, die als selbsternannte angebliche "Qigong-Meister" spirituelle Sehnsüchte für kommerzielle Zwecke ausnutzen.


Zusatz-Artikel zur besseren Erörterung des Themas

Hinweis: In meinem Bericht Allgemeines zu spirituellen Erfahrungen im Qigong, Tai Chi und Tuishou / Push Hands beschäftige ich mich mit übergreifenden Fragestellungen zur Spiritualität. Dabei geht es um generelle Fragestellungen, die einzuordnen sind unter Yin-Yang-Philosophie, Daoismus und Himmel-Erde-Mensch.

Hinweis: In meinem Artikel Praktische spirituelle Erfahrungen im Qigong, Tai Chi und Tuishou / Push Hands beschäftige ich mich mit den konkreten Aspekten von Spiritualität bezogen auf die Übe-Systeme. Dort stehen die Übesysteme selbst im Mittelpunkt - Tai Chi und Qigong sind ja nicht per se spirituell, sondern sind das, was der Übende selber im Training für sich definiert und empfindet. Denn natürlich ist das Praktizieren nicht losgelöst von dem, was es für ihn selbst bedeutet. Es gibt das Tai Chi und Qigong ja nicht "an sich", sondern erst das Betreiben in einem übergeordneten, sinnsuchendem Rahmen bringt spirituelle Seiten in Raum und Zeit hervor.


Anmerkungen

*

Auch für Laien gut verstehbar am Yoga; die Bezeichnung "Yoga" bedeutet in der Sanskrit-Bedeutung "Vereinigung" im Sinne von "Verbindung mit dem Nicht-Körperlichen" (siehe Ausbildung Chinesisches Yoga).

Update: DDQT-Ethikrichtlinien / DDQT-Ethikleitlinien

Viele Westler nehmen sich beim Praktizieren chinesischer Übe-Systeme deren daoistisch-buddhistische Wertvorstellungen zum Vorbild. Auch ich nutze diese Überlieferungen seit mehr als fünf Jahrzehnten als persönliche Richtschnur. Mir geht es darum, ein besserer Mensch zu werden und nach Hoherem zu streben. Spiritualität und Selbstreflektion bilden die Grundlage meiner Moral-Philosophie. Daß man in der Taijiquan-Qigong-Szene abweichende Anschauungen vertritt, habe ich des öfteren erklärt am Beispiel der DDQT-Ethikrichtlinien.